21.09.2019 Leipzig (Deutschland) weitere Fotos Bericht Marion D. Fotos OF Gunter / Fotos OF Anette & Roland / Fotos OF Peter Bericht OF Andreas / Fotos OF Ralf & Birgit
Omegafreunde.de 2019
Auch im 57. Jahr ihrer Bandgeschichte sind die Altrocker von Omega nicht müde geworden, das zu tun, was ihnen im Blut liegt. Neben etlichen Konzerten in ihrer ungarischen Heimat ist die Band auch in diesem Jahr wieder zu einer kleinen Indoor-Konzerttour nach Deutschland gekommen, wo sie eine ihrer wohl größten und treuen ausländischen Fangemeinden hat. Am vorletzten Sept.-WE ging es am 20., 21., 22.09. von Annaberg Buchholz über Leipzig nach Erfurt. So konnten wir am Samstagabend, den 21.09.2019 den Gig im “Haus Leipzig“ erleben, einer kleineren, sehr ansprechenden Konzerthalle in Kinosaalgröße mit Wohlfühlatmosphäre in der Leipziger City, Im Vorfeld gab es Begegnungen mit alten und neuen Fans und man konnte lange nicht gesehene Freunde mal wieder in den Arm nehmen. Mit etwas Verspätung begann die fast ausverkaufte Show. Nahezu 2 Stunden ohne Unterbrechung wurde der Laden gerockt. Nach dem “Zarathustra-Intro“ und dem “Babylon“-Opener und dem “Magischen weißen Stein (Varázslatos fehér ko)“ wurde das ganze Omega Spectrum serviert: classic hard progressiv space melodic balladesk und ein paar schnelle Rock´Roll Nummern, das meiste aus der hochkreativen Phase der ´70er Jahre. Frontmann János “Mecki“ Kóbor mit seiner starken Bühnenpräsenz und seiner prägnanten Stimme, manchmal sanft und dann wieder mit voller Energie den Raum durchschneidend, fegt auch heute immer noch wie ein Derwisch über die Bühne, und das mit 76 Jahren. Das muß man sehen, um es glauben zu können und zu staunen. Das junge Background Paar w+m singt und tanzt ausgelassen und fröhlich im Frontbereich mit. Die Stimmung auf der Bühne ist von Anfang an gut, der Kontakt zum Publikum ist sofort da und die Menge ist im Handumdrehen eingegroovt. Tamás Szekeres, der symphatische Gitarrero mit dem “Eruption-TShirt“ jongliert gekonnt und lässig zwischen den Lead- und Rhythmus-Parts hin und her. Seine besondere Stärke sind seine Soli, bei denen er genial virtuose Riffs auf den Saiten erzeugt. Als Solokünstler hat er früher u.a. auch mega schnellen Metal gespielt. Die bezaubernde Gitarristin Katy Zee liefert ein souveränes Bassfundament dazu. Katy ist, noch vor Tamás, mit Abstand das jüngste Bandmitglied im Kreis der altehrwürdigen Rocker. Als eines der Urmitglieder hat László “Laci“ Benkő seit jeher für viele Werke von Omega phantastische Klänge für Orgel und Synthesizer entwickelt. Zusammen mit dem Keyborder der ungarischen Hardrocker “Edda“, den die Band gern für ihre Touren ausleiht, stehen sie an den Bühnenflanken vor ihren Boards und bauen zusammen mit dem ganzen Ensemble eine krasse Klangwelt auf. Mit seinem ganz eigenen Stil hat Ferenc “Ciki“ Debreceni den Omegasound über die vielen Jahre entscheidend mitgeprägt. Ihn würde man sogar aus 1000 Drummern wiedererkennen. Sein Herzschlag ist Percussion. Selbst nach über 5 Jahrzehnten hat der Kerl immer noch den Drive einer herannahenden “Taigatrommel“. Fast schon Tradition als Zugabe ist die hymnische Ballade vom “Mädchen mit dem Perlenhaar / Gyöngyhajú lány“, ein begeistertes Raunen geht durch den Saal. Das zum Tanzen geradezu animierende “Petroleumlampa“ reißt dann auch den letzten Fan vom Stuhl und schließt diese Hammer Show ab. Was war das wieder mal für ein abgefahrener Rockzirkus? - Standing Ovations für eine der berühmtesten und dienstältesten Rockbands aus Osteuropa!